1. Mannschaft

05. Spieltag

Lukas Laun 18. August 2009

Fußball kann so bitter sein“ lautete das Fazit von Trainer Lars Isecke nach der 0:6 Auswärtsniederlage der Viktoria beim Tabellenführer Eintracht Wetzlar.

Sein Team zeigte zumindest in den ersten zwanzig Minuten des Spiels die bis dato beste Saisonleistung, wurde für ihr engagiertes Spiel allerdings leider nicht belohnt.

Im 4-2-3-1-System mit Mehmet Arslan als einziger Spitze, Massie Barjalei zentral dahinter sowie auf den Außenpositionen Dominic Machado und Thomas Gräf wurde flüssig kombiniert, ein durchdachter Spielaufbau gezeigt und auch Torchancen herausgespielt. Die Zuschauer, darunter auch Ex-Viktoria-Trainer Christian Kreil, hatten nicht wirklich den Eindruck, dass hier der Tabellenletzte beim Spitzenreiter auftritt.

In der 5. Minute kam Barjalei nach schöner Flanke von Thomas Gräf frei zum Kopfball, der ihm allerdings misslang. Dominic Machado und Thomas Gräf wechselten immer wieder die Seiten und sorgten so für einige Verwirrung in der bis zu diesem Spieltag nur einem Gegentreffer behafteten Abwehr der Eintracht. Einige Viktorianer hatten nach 17 Minuten schon den Torschrei auf den Lippen, doch den Kopfball von Steffen Hagemann fischte Eintracht-Keeper Jan Ziesenitz noch aus dem Winkel.

Warum Eintracht Wetzlar Tabellenführer ist und in den ersten vier Saisonspielen bereits 13 Treffer erzielt hat, bekam die Viktoria in der 20. Minute schmerzhaft zu spüren. Ex-Eintracht-Spieler Matthias Hagner setzte sich auf der rechten Seite gekonnt gegen Michael Arends durch und seine präzise Flanke verwandelte Roman Student zur 1:0 Führung.

Die Gastgeber zogen in der Folgezeit ein durchdachtes Powerplay auf und so ließ das 2:0 auch nicht lange auf sich warten. Nach einer flachen Hereingabe von der linken Seite stand Kapitän Matthias Hagner in der Strafraummitte goldrichtig und verwandelte sicher.

Nur eine Minute später kam es im Viktoria-Strafraum zu einer Konfusion, die Philipp Hofmann zum 3:0 nutzte. Einen Freistoß von Thomas Gräf entschärfte Ziesenitz. Sein Gegenüber Björn Morper verhinderte in der Folgezeit mehrfach den vierten Treffer der Gastgeber, war allerdings nach 42 Minuten chancenlos, als sich Andreas Proske auf der linken Seite gegen Henrique Amaral durchsetzen konnte und seinen Alleingang erfolgreich zum Pausenstand von 4:0 abschloss.

Auch im zweiten Abschnitt blieb es ein unterhaltsames Fußballspiel, zu dem auch die Viktoria ihren Beitrag leistete. Ein Distanzschuss von Landry Mben, der neben Steffen Hagemann im defensiven Mittelfeld aufgestellt war, flog über das Tor (52.).

Die Gastgeber blieben mit ihren schnellen Kontern auch in der Folgezeit gefährlich und zwang die Viktoria zum ein oder anderen taktischen Foul im Mittelfeld. Landry Mben bekam daher nach wiederholtem Foulspiel in der 60. Minute die gelb/rote Karte von Schiedsrichter Jonas Weihenmeier gezeigt., der ab und an allerdings mit zweierlei Maß die Aktionen der Gastgeber und Gäste bewertete.

Der fällige Freistoß wurde in die Spitze gespielt, Roman Student leitete in die Mitte weiter und der sehr auffällige Andreas Schäfer schloss diese sehenswerte einstudierte Variante zum 5:0 ab. Das halbe Dutzend machte Matthias Hagner in der 68. Minute mit einem Volleyschuss voll.

Eintracht Wetzlar, das sich in dieser Saison nochmals enorm verstärkt hat, kam auch danach zu hochkarätigen Chancen beinahe im Minutentakt. Student schoss am Tor vorbei, ein Freistoß landete auf der Latte und ein Distanzschuss konnte Björn Morper mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenken.

Es blieb letztlich beim deutlichen 6:0 des unangefochtenen Tabellenführers, wobei das Ergebnis den Spielverlauf nicht ganz wiedergab, denn einen Ehrentreffer hatte sich die Mannschaft um den erneut sehr auffällig spielenden Thomas Gräf allemal verdient.

Mit nur einem Punkt und 2:15 Toren aus fünf Spielen rangiert unsere Mannschaft damit weiter auf dem 18. und letzten Tabellenplatz. Auf die gezeigte Leistung kann die Mannschaft allerdings aufbauen und sollte diese Einstellung auch mit in die nächsten Spiele nehmen. Eine erste Möglichkeit dazu bietet sich im kommenden Heimspiel gegen Aufsteiger FV Breidenbach, einem Gegner auf Augenhöhe, um nicht frühzeitig den Anschluss an das Mittelfeld zu verlieren.

Aufstellung: Eintracht Wetzlar: Ziesenitz, Mülln, Erben (46. Hull), Castellino, Leonhardt, Hocker, Proske, Hagner (68. Eckstein), Schäfer, Student, Hofmann (81. Yildiz) – Viktoria Kelsterbach: Morper; Amaral (70. Pavic), Sommerfeld, Breidenbach, Arends, Hagemann, Mben, Machado, Grüf, Barjalei (80. Akca), M. Arslan (66. Beckmann).

Zuschauer: 300

gelbe Karte: Breidenbach
gelb/rote Karte: Mben (60.)

Schiedsrichter: Jonas Weihenmeier (Lämmerspiel)