Brämer lässt alle Dämme brechen
Viktoria Kelsterbach – SG Bad Soden 2:1 (0:1)
Mit einem verwandelten Elfmeter in der 95. Spielminute sorgte Noah Brämer für Ekstase bei Spielern und Anhängern von Viktoria Kelsterbach. Denn damit steht die Mannschaft ganz dicht vor der zweiten Meisterschaft in Folge. Die Gäste hatten kurz vor der Pause zur Führung getroffen. Langelotz glich spät aus (84.), ehe Brämer den umjubelten Schlusspunkt setzte. Gewinnt Nied nicht in Hofheim ist die Viktoria durch, denn mit dem Sieg springt das Team an der Alemannia vorbei an die Tabellenspitze.
Danach hatte es allerdings lange Zeit überhaupt nicht ausgesehen. Erstmals seit vielen Wochen wirkten die Untermainer nervös und brachten lange Zeit wenig zustande. Lediglich ein Pfostentreffer von Soldinger, der von einigen Nieder Zuschauern während des ganzen Spiels teilweise unter der Gürtellinie beschimpft wurde, nach einem Freistoß sorgte für echte Torgefahr (28.). Andererseits war auch von den Gästen offensiv wenig zu sehen. Kurz vor der Pause zog Torjäger Pagliaro aus 20 Metern ab und traf zur zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Führung der Gäste (45.).
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es ein ähnliches Bild. So erspielte sich die Viktoria weiterhin keine Torchancen. Mit zunehmender Spieldauer wurde Soden merklich müder und musste dem Aufwand Tribut zollen. Einen langen Ball von Soldinger verlängerte Döringer in den Lauf von Langelotz, der über den herausstürzenden Torwart hinweg zum 1:1 traf (84.). Nun warfen die Demiroglou-Schützlinge noch einmal alles nach vorne. Tatsächlich gab es in der Nachspielzeit noch die eine Chance auf den Sieg. Nach einem Einwurf an der Grundlinie ließ Langelotz durch und Brämer schloss zu unplatziert auf den Torwart ab.
Bad Soden konnte nur noch die Bälle hinten rausschlagen. Einen solchen fing Soldinger als letzter Mann ab und spielte zu Mihaylov. Der sah auf rechts Ricardo Schuhmann, der sofort in die Mitte flanken wollte. Dabei sah der Schiedsrichter ein Handspiel des Verteidigers und entschied dementsprechend auf Strafstoß. Nach gefühlten fünf Minuten, weil es auf und neben dem Feld sehr hektisch wurde, gab der Schiedsrichter den Strafstoß frei und Brämer versenkte sicher zum 2:1-Sieg. Danach gab es kein Halten mehr. Leider auch für den Torschützen selbst, denn dieser lief im Vollsprint zu den Nieder Spielern und jubelte lautstark vor diesen, nach dem diese das ganze Spiel von draußen insbesondere Soldinger verbal hart angingen. Dafür erhielt er vom Schiedsrichter nach Spielende die Rote Karte und wird damit im letzten Saisonspiel fehlen.
Vorschau: Die Viktoria hat weiterhin alles in der eigenen Hand und ist bei einem Sieg in Schwalbach definitiv Meister. Sollte Nied in deren letzten Saisonspiel in Hofheim nicht über ein Remis hinauskommen, stünde der Titel schon vorher fest. Unabhängig davon gilt es am Sonntag um 15:30 Uhr beim FC Schwalbach noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren, um den Durchmarsch perfekt zu machen.
Aufstellung: Groß – Hicke (62. Mihaylov), Döringer, Soldinger, S. Schuhmann – Rüdinger (72. Kaltenmark), Vasilev (56. Azzouzi) – R. Schuhmann, Klein, Brämer – Langelotz
Bank: Kleiner, Buß, Schmidt
Rot: Brämer (96./Unsportlichkeit)
Tore:
0:1 Guiseppe Pagliaro (45.)
1:1 Philipp Langelotz (84.)
2:1 Noah Brämer (90.+5/HE)