1. Mannschaft

Erste Niederlage seit fast einem Jahr gegen 12 Kelkheimer

Alex Niedermann 20. September 2020

SG Kelkheim – Viktoria Kelsterbach 4:2 (0:1)

Trotz einer Pausenführung musste sich die Erste Mannschaft der Viktoria nach emotionalen 96 Minuten der SG Kelkheim mit 4:2 geschlagen geben. Nach dem Führungstreffer von Mihaylov (28.) drehte die Sportgemeinde die Partie nach dem Seitenwechsel mit Unterstützung des Schiedsrichters noch in ein 4:2.

Zum letzten Mal als Verlierer verließ die Demiroglou-Elf den Platz in einem Ligaspiel Mitte Oktober des vergangenen Jahres. Damals unterlag die Mannschaft auswärts bei Weilbach II. Danach sah es am Donnerstagabend lange Zeit nicht aus. Dennoch konnten die Gastgeber die ersten beiden Chancen verbuchen. Zunächst parierte Viktoria-Keeper Dominik Weiland einen Abschluss von der rechten Seite (18.) und zwei Minuten lenkte der Voigt-Vertreter einen guten Freistoß von Kelkheims Dirk Mann zur Ecke. Die Viktoria versuchte in den Anfangsminuten Sicherheit zu gewinnen und entwickelte insgesamt zu wenig Tempo und Torgefahr. Deshalb war der Führungstreffer etwas überraschend. Nach einer schönen Seitenverlagerung von Sevan Como zirkelte Zahari Mihaylov das Runde aus der Distanz in den Knick (28.). Diese Führung beruhigte das Spiel der Gäste, die weiterhin wenig zu ließen. Nach vorne fehlte allerdings ohne die wichtigen Stammkräfte Philipp Langelotz und Vildan Islami die Durchschlagskraft.

Nach der Pause entwickelte sich dann ein hektisches und emotionales Spiel, in dem der sogenannte „unparteiische“ Schiedsrichter Idris Yagci (Mainz) leider die Objektivität und Übersicht verlor. Dies machte sich nach 51 Minuten bemerkbar, als er einen Strafstoß für Kelkheim gab. Viktoria-Innenverteidiger Linus Wirth spielte für jeden ersichtlich im Zweikampf den Ball. Schließlich änderte sich auch eindeutig die Richtung des Balles. Trotz vehementer Proteste beließ der schwache Schiedsrichter bei seiner Entscheidung. Dennis Lehmann nutzte dieses Geschenk zum 1:1 aus. Die Viktoria bewies jedoch Moral und schaffte den erneuten Führungstreffer. Ali Mahmout steckte für Mihaylov durch und der Flügelspieler passte an den Fünfmeterraum, wo Marcel Klein zum 2:1 einschob (59.). Kurz zuvor hatte der starke Weiland seine Mannschaft noch vor dem Rückstand bewahrt.

Diese Führung hatte leider nur wenige Minuten bestand. Dann foulte Linus Wirth seinen Gegenspieler im eigenen Strafraum und erneut ließ Lehmann Viktoria-Torwart Weiland keine Abwehrchance (67.). Beinahe hätte die Viktoria sofort zurückgeschlagen, aber Arizoys Schuss von der Strafraumkante strich denkbar knapp am Torpfosten vorbei. Es entwickelte sich ein wahres, leider von Seiten der Gastgeber oft überhartes Kampfspiel, in dem der Schiedsrichter erneut klar zum Nachteil der Viktoria untätig blieb. Bei einem Pass in die Tiefe stand ein Kelkheimer klar ersichtlich deutlich im Abseits. Herr Yagci ließ weiterlaufen. Zunächst konnte Weiland den Einschlag mit einer starken Parade noch verhindern. Im Anschluss daran traf Kelkheims Dirk Mann trotzdem zum 2:3 aus Viktoria-Sicht (75.).

Nach einem erneut harten Einsteigen der Kelkheimer im Mittelfeld, ließ Yagci erneut weiterlaufen. Der gefoulte Mihaylov krümmte sich mit Schmerzen am Boden. Deshalb beschwerte sich Trainer Ahmet Demiroglou beim Schiedsrichter, der ihm in einer Aktion die Gelb-Rote Karte zeigte (80.). Im Übrigen kassierten die Untermainer insgesamt fünf gelbe Karten und alle wegen Meckerns auf der schwachen Leistung von Herrn Yagci. In den Schlussminuten hatte die Viktoria noch zwei Torchancen. Zunächst scheiterte Klein mit einem Freistoß am Torwart (89.) und in der Nachspielzeit köpfte Kapitän Döringer noch gegen die Unterkante der Latte. Selbst wenn der Ball hinter der Torlinie aufgesprungen wäre, hätte der Schiedsrichter diesem Tor wohl ohnehin die Anerkennung verweigert. Die Viktoria warf nun alles nach vorne und löste die Abwehr auf. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung sorgte Kelkheims Helbing für die 4:2-Entscheidung (95.). Zu allem Überfluss ließ der Schiedsrichter dann allen Ernstes noch weiterlaufen, so dass Kelkheim noch eine weitere Großchance hatte, die Weiland mit einer weiteren starken Parade zu Nichte machte. Danach ertönte endlich der Abpfiff.

Sicherlich erreichte die Viktoria an diesem Abend nicht ihr volles, spielerisches Potential, musste allerdings auch gegen zwölf Gegenspieler spielen. Damit verlor die Mannschaft zum ersten Mal ein Ligaspiel seit der Niederlage bei Weilbach II Mitte Oktober des Vorjahres. Jenes Weilbach II ist nun die nächste schwierige Aufgabe für die Demiroglou-Schützlinge.

Aufstellung:

Weiland – Como (75. Pallat), Wirth, Döringer, Tsapas (27. Azzouzi) – Mahmout, Farrona Gonzalez – Hicke, Arizoy, Mihaylov – Klein

Bank: Scheel, Marcic, Stegelmeier, Aksu

Gelb: Como, Farrona Gonzalez, Arizoy, Döringer, Mahmout

Gelb-Rot: Demiroglou (80./Meckern)

Tore:

0:1 Zahari Mihaylov (28.)

1:1/2:2 Denis Lehmann (52./FE & 67./FE)

1:2 Marcel Klein (59.)

3:2 Dirk Mann (75.)

4:2 Marc Helbing (90.+5)

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