1. Mannschaft

Für starke zweite Halbzeit nicht belohnt worden

Alex Niedermann 24. September 2020

Viktoria Kelsterbach – FC Marxheim 2:2 (0:1)

Nur dreieinhalb Wochen nach dem Aufeinandertreffen im Kreispokal standen sich Viktoria Kelsterbach und der FC Marxheim in der Liga gegenüber. Die gastgebende Viktoria wollte Revanche für das Pokalaus nach Elfmeterschießen nehmen. Das gelang nur zum Teil, denn die Mannschaft wirkte in der ersten Halbzeit nicht vollkommen auf der Höhe. Nach der Pause drehten die Untermainer das Spiel und sahen lange Zeit wie der verdiente Sieger aus. Bis, wie schon im Pokal, ein Freistoß der Gäste ein spätes Gegentor brachte.

Gegenüber dem Sieg am Sonntag in Weilbach II kehrten Linus Wirth und Finn Pack nach überstandenen Verletzungspausen wieder in die Startformation zurück. Eigentlich wollte die Mannschaft den Gegner von Beginn an unter Druck setzen. Dies gelang in den ersten zwanzig Minuten aber überhaupt nicht. Stattdessen waren die Hausherren viel zu passiv und fanden nicht richtig ins Spiel hinein. Insofern wirkte das 0:1 wie ein Dosenöffner. Marxheims Fabio Czerner wurde in die Tiefe in den Rücken der Viktoria-Abwehr geschickt. Bei seiner Hereingabe in die Mitte herrschte dort eigentlich Überzahl für die Abwehr. Dennoch behauptete sich Gianfranco Giliberto und schob aus kurzer Distanz ein (18.). In der Folge fand die Viktoria besser ins Spiel, fand aber im letzten Spieldrittel zu selten kreative Lösungen, weil Marxheim im Verbund gut gegen den Ball arbeitete. So sorgte bis zur Pause lediglich noch ein Freistoß der Gäste, der gefährlich durch den Viktoria-Strafraum segelte, für Gefahr.

Nach dem Seitenwechsel steigerten sich die Hausherren merklich und gewannen immer mehr die Oberhand. Acht Minuten nach Wiederbeginn glichen die Untermainer gleich mit der ersten eigenen Torchance aus, als Tobias Döringer einen langen Ball genau auf Zahari Mihaylov spielte. Dieser nahm den Ball mit der Brust perfekt in den Lauf mit und war einfach schneller als sein Gegenspieler. Dann zog er an der Grundlinie entlang in den Strafraum und als alle Gegenspieler mit dem Zuspiel in die Mitte rechneten, schoss er einfach ins Tor. Sechs Minuten später setzte sich, der zur Pause im rechten Mittelfeld eingewechselte, Philipp Langelotz auf dem rechten Flügel durch und traf aus sehr spitzem Winkel nur den Pfosten. Eine Hereingabe in die Mitte auf die im Rückraum lauernden Mitspieler wäre hier wohl die bessere Option gewesen. Kurze Zeit später machte es der Offensivspieler aber besser. Björn Pallat setzte Langelotz in Szene und dieser traf in die lange Ecke zum 2:1 für die Viktoria (65.). Die Entscheidung des Trainerteams Langelotz über die rechte Seite kommen zu lassen, bewährte sich somit, denn er war für Marxheims Außenverteidiger kaum zu stoppen.

Auch in der Folge war weiterhin die Viktoria am Drücker. Kleinere Torchancen wurden vergeben oder nicht clever genug ausgespielt. Eine Großchance hatten die Gastgeber aber noch, als Marcel Klein eine Ecke denkbar knapp am langen Pfosten vorbei köpfte. Auf der Gegenseite blieb Holger Voigt im Tor der Viktoria weitestgehend beschäftigungslos. Nur einmal war er im Duell gefordert und parierte gewohnt stark. In der Schlussphase spielten beide Mannschaften nur noch zu zehnt, nach dem es jeweils eine Ampelkarte gab. Eine letzte Chance hatte Marxheim aber noch. Nach einem langen Einwurf der Gäste bekam die Viktoria-Defensive die Situation nicht endgültig geklärt und schließlich foulte Azzouzi seinen Gegenspieler kurz vor dem Strafraum. Wie schon im Pokal legte sich Jonas Schmelz den Ball, dieses Mal in zentraler Position, zurecht. Leider wurde sein Versuch von der Mauer so unglücklich abgefälscht, dass Voigt keine Abwehrchance mehr hatte (88.). Da in der sechsminütigen Nachspielzeit nichts mehr passierte, blieb es beim, aufgrund der schwächeren ersten Halbzeit der Viktoria, wohl leistungsgerechten 2:2-Unentschieden.

Dennoch zeigten die Demiroglou-Schützlinge eine starke zweite Halbzeit und hätten „einfach“ das dritte Tor nachlegen müssen, um das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Die Gesamtbilanz sieht für die Viktoria nach fünf Spielen ordentlich aus. Mit drei Siegen, einem Remis und einer Niederlage bei einem Torverhältnis von 16:10 befindet sich die Mannschaft im vorderen Tabellendrittel.

Vorschau: Zum Abschluss der doppelten „englischen Woche“ gastiert die SG Bad Soden II am Sonntag um 15:30 Uhr im Sportpark.

Aufstellung: Voigt – Como, Wirth, Döringer, Pack (95. Mahmout) – Farrona Gonzalez, Arizoy – Azzouzi (46. Langelotz), Klein, Mihaylov – Pallat (77. Azzouzi)

Bank: Weiland, Stegelmeier, Tsapas, Hicke

Gelb: Langelotz, Arizoy

Gelb-Rot: Como (75./Kelsterbach wegen wdh. Foulspiel), Noah Buch (79./Marxheim wegen wdh. Foulspiel)

Tore:

0:1 Gianfranco Giliberto (18.)

1:1 Zahari Mihaylov (53.)

2:1 Philipp Langelotz (65.)

2:2 Jonas Schmelz (88.)