Interview der Woche mit … Finn Pack (#19)
von Daniel Niedermann
Im 14. Interview der Woche stellt sich Verteidiger Finn Pack den Fragen. Dabei blickt er noch einmal auf das Derby zurück und zieht Bilanz zur absolvierten Vorrunde (#19).
Hallo Finn, ein kurzer Rückblick auf das zurückliegende Derby gegen den BSC. Wie fällt dein Fazit aus und wie bewertest du deine Zeitstrafe in der 90. Minute?
Gude. Insgesamt sind wir glaube ich alle mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden. Uns hat es im Derby an Aggressivität gefehlt. Wir waren in manchen Situationen einfach nicht bissig genug und nicht 100 Prozent entschlossen. Gerade in unserem Offensivspiel. Hinzu kommt das unglückliche Gegentor direkt zu Beginn. Meine Zeitstrafe ist sehr unglücklich und gemessen an den anderen Entscheidungen des Schiedsrichters auch etwas hart. Alles in allem bin ich mit unserer Hinrunde sehr zufrieden. Klar wäre ein Sieg im Derby der krönende Abschluss gewesen, aber wir können trotzdem stolz auf unsere Leistung sein.
Die Hinrunde ist nun gespielt. Was lief aus deiner Sicht gut, wo gilt es sich zu verbessern? Spiegelt der Tabellenplatz die Leistung der Mannschaft wider?
Gut lief, dass wir uns niemals aufgegeben haben. Jeder für den anderen kämpft und wir in jedem Spiel als Einheit auftreten. Verbessern können wir sicherlich noch ein paar Dinge. Wir bekommen hin und wieder in den ersten Minuten eines Spiels ein Gegentor oder es wird brenzlig bei uns im Strafraum. Da müssen wir noch an der Konzentration arbeiten, dass wir ab Anpfiff voll fokussiert sind. Ebenso die Effektivität vorm Tor. Hier können wir sicherlich noch eine Schippe drauflegen. Nichtsdestotrotz spiegelt die Tabellensituation die Leistung wider und wir sind völlig zurecht Herbstmeister.
Durch die Herbstmeisterschaft hat sich die Mannschaft für den Offensivcup in Kriftel qualifiziert. Bist du ein Hallenspieler und warst du schonmal beim Turnier vor Ort?
Ich war noch nie beim Offensivcup und bin ehrlicherweise kein großer Hallenspieler, beziehungsweise kann ich das nicht so genau sagen, da ich bisher nur an zwei oder drei Hallenturnieren teilgenommen habe und das liegt auch schon einige Jahre zurück. Vielleicht habe ich ja ein verstecktes Talent (lacht).
Seit Winter 2020 bist du nun bei der Viktoria. Dabei hat nicht nur die Mannschaft sondern du dich enorm entwickelt. Beschreibe deine Entwicklung. Wo siehst du deine Stärken und wo gibt es noch Verbesserungspotential?
Ich habe seit meinem Beginn bei der Viktoria meinen größten fußballerischen Schritt bisher gemacht. Ich bin der Meinung, ich habe mich sehr gut entwickelt. Klar habe ich in einigen Punkten noch Verbesserungspotential. Ich muss zum einen etwas lauter auf dem Platz werden, mehr mit meinen Mitspielern lautstark kommunizieren, zum anderen etwas aggressiver in den Zweikämpfen werden. Damit meine ich natürlich eine gesunde Aggressivität. Meine Stärken habe ich, denke ich, im Spiel nach vorne, ich bin konditionell fit und habe auch eine gewisse Spielintelligenz.
Deine Flexibilität ist für jeden Trainer ein Segen. Wo siehst du dich am liebsten und ist die Vielseitigkeit eher Fluch oder Segen?
Ich sehe es als Fluch und Segen zugleich. Ich möchte sie aber auf gar keinen Fall missen und bin auch froh darüber. Am liebsten sehe ich mich aber als Rechtsverteidiger. Wobei jede Position in der Viererkette Ihren Reiz für mich hat.
In den vergangenen Spielzeiten warst du Stammkraft, hast fast alle Spiele bestritten und warst selten verletzt (insgesamt 82 Spiele, 9 Tore, 26 Vorlagen). In der aktuellen Spielzeit ist es eher ein Auf und Ab (9 von 16 möglichen Einsätzen in der Ersten, dazu 4 in der Zweiten). Woran liegt es deiner Meinung nach?
Am Anfang der Saison war ich noch im Urlaub. Danach bin ich, wie ich finde, sehr gut reingekommen. Ich habe in meinem ersten Spiel direkt ein Tor vorbereiten können. Die anderen Spiele liefen auch gut, vor allem das Spiel gegen Schwanheim. Danach konnte ich leider, aufgrund einer Verletzung, gegen Hochheim nicht spielen und war danach in einem Tief., konnte mich aber durch die Spiele bei der 2. Mannschaft wieder beweisen und habe zu alter Stärke gefunden und bin mit meiner Leistung in den letzten Spielen grundsätzlich zufrieden.
Nach dem Derby ist vor dem nächsten Derby. Am Freitag kommt Germania Schwanheim in den Sportpark. Wie schätzt du den Gegner ein und was erwartest du von deiner Mannschaft?
Wir müssen zu 100 Prozent da sein. Unsere Leistung abrufen und dürfen kein Stück weniger machen als in der Hinrunde. Jeder muss fokussiert sein, für den anderen da sein und wir müssen, so wie wir es immer tun, als Team auftreten.
Wichtig ist aber, dass wir Schwanheim nicht unterschätzen und überheblich werden. Auch wenn die Tabelle etwas anderes sagt, hat Schwanheim definitiv Qualität und sie werden uns nichts schenken. Wenn wir aber unser Spiel machen, dann bin ich sehr guter Dinge.
Noch ein kurzer Ausblick: Es stehen noch drei Begegnungen bis zur Winterpause an. Was sind deine Ziele, die du dir setzt und mit der Mannschaft?
Ich möchte natürlich alle Spiele spielen und der Mannschaft in jedem Spiel helfen. Unser Ziel als Mannschaft ist es, die maximale Anzahl an Punkten zu holen. Dann gehen wir in die Winterpause erholen uns und im neuen Jahr starten wir dann wieder mit voller Energie in die Vorbereitung und den Rest der Saison.
Vielen Dank für deine Zeit!