von Daniel Niedermann
Im 15. Interview der Woche stellt sich Marcel Klein den Fragen. Dabei blickt er auf den gemeinsamen Weg bei der Viktoria zurück und spricht über seine Vielseitigkeit (#22).
Hallo Marcel, noch zwei Spiele, dann ist Winterpause. Freust du dich schon auf die fußballfreie Zeit und wie fällt dein Fazit zur bisherigen Spielzeit aus?
Gude, einerseits freue ich mich natürlich auf die fußballfreie Zeit. Man kann den Kopf frei kriegen, sich erholen, neuen Fokus setzen und hat Zeit für andere Dinge. Andererseits geht’s ohne Fußball einfach nicht. Fußball ist meine Leidenschaft schlechthin und ich bin schon gespannt auf die Vorbereitung und die restlichen Spiele. Der Offensivcup steht ja auch an, worauf ich mich persönlich freue. Ich denke die aktuelle Tabellenführung spricht für sich. Dennoch haben wir einige Punkte liegen gelassen, was nicht nötig war. Aber dafür hatten wir auch das nötige Glück in anderen Spielen. Im Großen und Ganzen haben wir uns eine gute Ausgangslage geschaffen und trotzdem ist noch Luft nach oben, was unser Ziel sein sollte. Aber CHAPEAU an die Mannschaft! Geile Leistung und weiter so!
Am Sonntag geht es zur SG Oberliederbach, die vor der Spielzeit als Topfavorit auf die Meisterschaft gehandelt wurde. Das Hinspiel endete 1:1. Wie schätzt du den Gegner ein und auf was wird es ankommen bzw. was erwartest du von deiner Mannschaft?
Nach dem 1:1 Hinspiel hatten wir den besseren Start in den nachfolgenden Spielen. Ich denke wir dürfen den Gegner nicht unterschätzen, das wird ein Spiel auf Augenhöhe. Wir sollten aber mehr auf uns achten und unsere Leistung auf den Platz bringen. Jeder muss auf seiner Position abliefern und die Mannschaft als geschlossene Einheit auftreten, den Fokus setzen und vom Kopf her klar sein. In dem Spiel gewinnt die Mannschaft, die über die 100 Prozent hinaus geht und einen Schritt mehr für den Sieg macht. Ich freu mich drauf!
Seit Sommer 2019 bist du bei der Viktoria, bist somit den Weg vom Neuaufbau in der A-Klasse bis hin an die Spitze der KOL mitgegangen. Wie würdest du die Entwicklung rund um die Aktiven der Viktoria beschreiben?
Ich muss sagen, der Weg von damals bis heute ist einfach nur GEIL. Ich war neu in der Mannschaft, man musste erstmal zusammenfinden und die Zahnränder ineinandergreifen lassen. Es gab Höhen und Tiefen in den letzten Jahren. In der ersten Saison war das noch nicht der Fall, aber das Potential war deutlich zu erkennen. Dann hat Corona uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben uns mit vielen Neuzugängen verstärkt, die perfekt in die Mannschaft gepasst haben und wir sind dann so richtig eingeschlagen. Mit einer wahnsinnigen Mannschaftsleistung war der Aufstieg dann perfekt. In so einer kurzen Zeit ist so eine Entwicklung wirklich bemerkenswert. Den Aufstiegsschwung haben wir mitgenommen und auch in der KOL dominiert, was keiner gedacht hätte, außer unserm Coach Ahmet und ehrlicherweise auch mir. Am Ende stand leider nur Platz zwei und eine gescheiterte Relegation zu buche, was wir abhaken müssen. Jetzt haben wir die Ausgangslage, die wir wollten: Platz eins.
Wir haben die Chance, das Verpasste nachzuholen. Passend zum Einleitungssatz, der Weg ist noch nicht vorbei. Danke an dieser Stelle an ALLE Verantwortlichen der Viktoria, ohne euch wäre das nicht möglich gewesen. Danke auch an unsern Coach Ahmet, der die Mannschaft zu einer Einheit geformt hat und wirklich nie an uns zweifelt!
Einst kamst du als Stürmer aus dem Norden Hessens. Im Laufe der Zeit bist du über das zentrale Mittelfeld (defensiv wie offensiv) mittlerweile auf der Position des linken Außenverteidigers gelandet. Wo siehst du dich persönlich am liebsten und was erfordert es deinerseits so viele Positionen begleiten zu müssen?
Ich habe echt viele Positionen durch, da fehlen mir ja nicht mehr viele (lacht). Ich bin am liebsten auf dem Platz! Die Position ist egal. Ich spiele dort, wo ich gebraucht werde und den meisten Nutzen für die Mannschaft habe. Ein bisschen vermisse ich das Toreschießen als Stürmer oder die Freiheiten auf der Zehn. Aber jede Position bringt eine andere Aufgabe mit sich, die ich erfüllen muss. Dafür muss man im Kopf klar sein und sich dessen bewusst sein, was zu tun ist. Das Ziel sollte jedoch immer sein, besser als der Gegner zu sein.
Ich denke, ich bin variabel einsetzbar und kann mich auf die jeweilige Position gut einstellen. Mittlerweile eben als linker Außenverteidiger ist auch kein Problem, da ich vor Jahren schon Erfahrungen in der Gruppenliga auf der Position sammeln konnte.
Du bist nun schon einige Jahre im MTK-Fußball unterwegs. Wenn du einen Vergleich mit dem Fußball in der Heimat (Kreis Waldeck) ziehen müsstest, wo siehst du Unterschiede?
Die größte Umstellung für mich war, auf Kunstrasen zu spielen. Hier unten hat fast jedes Team einen Kunstrasenplatz. In der Heimat waren fast alle Spiele auf Rasenplätzen. Aber unabhängig vom Untergrund finde ich, dass hier der feinere Fußball gespielt wird. Der Ball läuft mehr und alles läuft technisch versierter ab. In der Heimat kommst du meinst über den Kampf, den Willen, die Laufbereitschaft und die Geschlossenheit der Mannschaft. Ich finde die Spielweise hier besser. Für mich persönlich hat diese Umstellung auch eine große Entwicklung bei mir selbst bewirkt. Dennoch will ich meine Zeit beim VfR Volkmarsen nicht missen und bin froh, dass der Zusammenhalt bei der Viktoria genau so genial ist, wie in der Heimat.
Am 13. Januar steht der Offensivcup an. Wie stehst du zum Hallenfußball?
Ich bin tatsächlich ein großer Fan des Hallenfußballs. Es ist eine gute Spielmöglichkeit für die Winterpause, um nicht auf Fußball verzichten zu müssen. In der Heimat sind wir immer bei Hallenturnieren im Winter angetreten. Das fehlt mir echt. Aber jetzt sind wir beim Offensivcup dabei, worauf ich mich freue und sehr gerne spielen würde. Ich bin sehr gespannt, wie es wird.
Zum Schluss noch ein Ausblick: Welche Mannschaften sind die größten Konkurrenten im Kampf um die Tabellenspitze und wo siehst du die Viktoria am Ende der Spielzeit?
Ich schaue nicht gern auf andere Mannschaften, sondern befasse mich lieber mit uns selbst. Es kommt immer darauf an, was wir leisten. Wenn ich eine Mannschaft nennen sollte, wäre es die Spvgg. Hochheim 07. Wir stehen aktuell ganz oben. Wenn du oben stehst, dann willst du oben bleiben, ganz einfach. Diesmal müssen wir es bis zum Ende richtig machen, damit wir die letzte Saison wiedergutmachen und sich das nicht wiederholt. Demnach sollte das Ziel klar sein.
Forza Viktoria! #VK07
Vielen Dank für deine Zeit und viel Erfolg Morgen in Oberliederbach!