Sindlingen gewinnt dank zwölftem Mann

Viktoria Kelsterbach – Viktoria Sindlingen 2:5 (1:1)

Man kann als Schiedsrichter sicherlich Fehler machen. Auch die Unparteiischen sind schließlich nur Menschen. In der Ligabegegnung Viktoria Kelsterbach gegen Viktoria Sindlingen des 11. Spieltages der Kreisliga A Maintaunus leistete sich Schiedsrichter Hashim Rehman allerdings gleich mehrere spielentscheidende Fehler. Zudem verteilte er neben zwei Platzverweisen insgesamt acht Gelbe Karten, davon fünf für die Gastgeber. Schlussendlich gewannen die Gäste in doppelter Überzahl mit 2:5.

Schon vom Start weg geriet der Schiedsrichter in den Blickpunkt des Geschehens. Gleich das erste Foul von Tolga Memet ahndete er mit einer gelben Karte. Sindlingens Santo Filippelli schoss direkt aufs Tor und Jan Menger konnte nicht parieren (9.). Die Untermainer schlugen aber nur drei Minuten später zurück. Nach einer Flanke von Meba Karnapke verlängerte Jan Uth ins Tor. In der Folge schaffte es keine der beiden Mannschaften zu klaren Torchancen zu kommen. Erst nach 37 Minuten musste Menger einen Schuss von Sindlingens Tourtouras parieren. Drei Minuten später steckte Ali Mahmout für Langelotz in den Strafraum durch, aber Sindlingens Torwart Engel nahm ihm den Ball vom Fuß. Kurz darauf sah Uth auf der rechten Seite Mihaylov, aber dessen scharfe Hereingabe verpasste Marcel Klein.

Die heimische Viktoria kam hochmotiviert aus der Kabine und ging nur zwei Minuten nach Wiederbeginn in Führung. Langelotz setzte sich im Strafraum durch und passte von der Grundlinie in die Mitte. Dort musste Safouane Azzouzi nur noch den Fuß hinhalten. Azzouzi war auch an der folgenden Szene beteiligt. Bei einem Konter von Sindlingen machte er den wichtigen Laufweg in den eigenen Strafraum zurück. Dort versuchte Sindlingens Tourtouras zum Abschluss zu kommen, stolperte dabei jedoch und zog den Kelsterbacher mit zu Boden. Schiedsrichter Rehman entschied nicht nur zu Unrecht auf Strafstoß, sondern verwies Azzouzi mit der Ampelkarte des Feldes (50.). Sebastian Pehl war dies natürlich egal und verwandelte zum 2:2.

Fünf Minuten später zog Rehman endgültig den Unmut der Heimmannschaft auf sich. Bei einem Pass auf den rechten Flügel stand der Sindlinger Spieler deutlich im Abseits und legte im Strafraum quer. Tourtouras bedankte sich für das zweite Geschenk des Schiedsrichters und brachte Sindlingen mit 2:3 in Führung. In Unterzahl hatte es die heimische Viktoria nun natürlich schwer. Ein Schlenzer von Uth aus der Distanz flog am Tor vorbei (63.). Dann musste Langelotz ausgewechselt werden, nachdem er zuvor einen Ball aus kürzester Distanz ins Gesicht bekam. Auf der Gegenseite köpfte Filippelli an den Pfosten (71.). Eine Minute später nutzte Sindlingen die Überzahlsituation aus und stellte durch Tourtouras auf 2:4.

Nach wiederholt fragwürdigen Entscheidungen von Rehman regte sich Kelsterbachs Trainer Ahmet Demiroglou für den Schiedsrichter offenbar zu stark auf und er zeigte ihm die Gelbe Karte (76.). Eine Minute später schwächten sich die Gastgeber dann selbst. Nach einem zu kurz geratenen Rückpass von Nils Groß umklammerte er seinen Gegenspieler. Rehman entschied auf glatt Rot wegen Notbremse. Diese Entscheidung war sicherlich nicht falsch, aber man hätte es auch bei Gelb belassen können. Kurz vor dem Ende lag Rehman dennoch noch ein weiteres Mal daneben. Bei einer Hereingabe von Sindlingen stand Filippelli erneut deutlich im Abseits, aber dies wurde zum wiederholten Male nicht geahndet. So traf Filippelli mit einem Heber über Menger hinweg zum 2:5-Endstand (90.+1). Don Chuaydee traf in der Nachspielzeit noch die Latte.

Die heimische Viktoria verschlief etwas den Start, war nach dem 1:1 aber die bessere Mannschaft. Der Führungstreffer kurz nach der Pause war die logische Folge. Mindestens drei (!) falsche Entscheidungen von Schiedsrichter Rehman brachten Sindlingen auf die Siegerstraße. Gegen 12 Mann kann man eben nicht gewinnen.

Vorschau: Bereits am Donnerstag empfängt die Viktoria die SG Bad Soden II. Anpfiff des dann hoffentlich wieder neutralen Schiedsrichters wird um 15 Uhr im Sportpark sein.

Aufstellung: Menger – Tsapas (33. N. Groß), Memet, Hardt, Karnapke – Mahmout (53. Chuaydee), Uth – Miyahlov, Klein, Azzouzi – Langelotz (68. Karampas)

Bank: Tarameshlou, Gülec, Koutsos

Gelb: Memet, Uth, Langelotz, Karnapke, Demiroglou (Trainer)

Gelb-Rot: Azzouzi (50./wdh. Foulspiel)

Rot: N. Groß (77./Notbremse)

Tore:

0:1/2:5 Sandro Filippelli (9./90.+1)

1:1 Jan Uth (12.)

2:1 Safouane Azzouzi (47.)

2:2 Sebastian Pehl (51./FE)

2:3/2:4 Aghathonikos Tourtouras (56./72.)