Soma: Germania Frankfurt – Viktoria Kelsterbach 4:6
von Sebastian Wolf
Im Schatten der EZB in Frankfurt spielte unsere Sondermannschaft am Mittwochabend, den 24.04.24, ihr erstes Freundschaftsspiel für dieses Jahr.
Es war ein kühler und windiger Abend in Frankfurt. Nach ein paar lang- und kurzfristigen Ab- und Zusagen trat die Viktoria mit einem 15-Mann starken Kader zum Auswärtsspiel an.
Auch unser neuer Trikotsatz sollte an diesem Tag seine Premiere feiern.
Mitspielender Trainer Stefan Erb versammelte vor Beginn des Spiels alle Spieler um sich und gab die Aufstellung bekannt.
Dennis Gischkat zwischen den Pfosten.
Die Recken um Andreas Groß, Marco Bergmann, Michael Gräser und Andreas Loos waren auserkoren, die heutige Abwehr zu bilden.
Im Mittelfeld standen Markus Roth, Matthias Bäuml, Marcus Schumann, Stefan Erb, Jochen Zweschper, Dominic Machado und Sebastian Wolf auf dem Platz.
Im Angriff sollten es Ümit Calik, Kai de Remer und Ronny Schuster richten.
Pünktlich um 20 Uhr ertönte der Anpfiff in Sachsenhausen.
Die Viktoria war zu Beginn des Spieles die absolut spielbestimmende Mannschaft.
Nach einem Handspiel in der 8. Spielminute vom Frankfurter Verteidiger im eigenen Strafraum gab es einen Strafstoß für die Viktoria.
Kai de Remer legte sich das Leder zu recht, doch vergab nur denkbar knapp.
Unbeeindruckt von der vergebenen Chance spielten die Untermainer weiter und beherrschten die Partie.
Gerade mal zehn Minuten hielt die Abwehr der Germania stand, bevor das erste Tor fiel. Markus Roth nahm über die linke Seite Tempo auf und passte in den Strafraum, da stand Kai de Remer goldrichtig und netzte ein zum 0:1.
Die Viktoria setzte weiter nach und Germania bekam den Ball hinten nicht wirklich geklärt. Michael Gräser nahm sich ein Herz und versuchte es aus 20 Metern Torentfernung einfach mal. Der Ball schlug im Winkel ein, Traumtor! Das 2:0 für die Viktoria.
Der Gegner aus Frankfurt reagierte von der Bank und kam anschließend deutlich besser ins Spiel.
Die Abwehrreihe der Viktoria bekam dann deutlich mehr zu tun.
So kam es, wie es kommen musste: Germania erspielte sich Torchancen und wurde belohnt. Durch Treffer in der 18. und 30. Minute glich Frankfurt aus. 2:2!
Doch unsere Viktoria zeigte Moral. Sie blieben kompakt im Mittelfeld und spielten munter weiter nach vorne.
Den nächsten Torschuss von Kelsterbachs Offensive notierte die Presseabteilung in der 35. Minute. Nach Abschluss von Marcus Schumann zappelte der Ball zwar im Netz, allerdings im Netz eines Anglers, der in Eddersheim den Ball am nächsten Tag aus dem Main fischte. Die Wechselbank der Viktoria war schon aufgesprungen, denn ein Mann von seiner Qualität nutzt so eine Chance in der Regel.
Nur eine Minute später hatte Dominic Machado einen wichtigen Ballgewinn im Mittelfeld und war dann nur noch schwer vom Ball zu trennen. Den Abschluss bugsierte er präzise ins Eck. Das 2:3 für die Viktoria!
Auch die nachfolgenden Minuten gehörten dem schwarz-weiß gestreiften Ballett aus Kelsterbach. Stürmer Kai de Remer und auch Ümit Calik wurden mustergültig aus dem Mittelfeld bedient, aber der Keeper der Frankfurter parierte mehrfach herausragend. Wie heißt es so schön: „Wenn man vorne seine Chancen nicht nutzt, wird man hinten bestraft.“ So auch in der 43. Minute kurz vor der Halbzeit. Ausgleich für Frankfurt 3:3, ebenfalls durch einen Weitschuss. Torhüter Dennis Gischkat im Tor der Viktoria war chancenlos.
Womöglich waren einige Viktorianer gedanklich bereits beim Halbzeittee und deshalb verlor man die Führung erneut. Schade! Dann war Halbzeit.
Die zweite Hälfte begann erneut mit einem Chancenplus für Kelsterbach.
Die Germania aus Frankfurt war irgendwie fahrig und noch nicht auf dem Platz. Viktoria war gedankenschneller und korrigierte die Anzeigetafel.
Dominic Machado auf Ümit Calik, der links im Strafraum den Ball in den Fuß gespielt bekam, tänzelte noch einen Verteidiger der Germania aus und vollendete mit links ins rechte Eck. 3:4!
Ein paar Minuten später DOMI-nierte Machado wieder das Mittelfeld am Mainufer in Frankfurt. Mit einem Tempodribbling in den Strafraum umkurvte er gleich mehrere Spieler der Germania und trug sich nochmal in die Torschützenliste ein. Augenzeugen behaupteten, es sah aus wie beim Riesenslalom in Kitzbühel. 3:5 für die Viktoria. Führung verdient ausgebaut!
Danach passierte ein paar Minuten lang nicht viel in den Strafräumen. Abnutzungskampf war angesagt. Lange Bälle flogen durch den Frankfurter Nachhimmel und das Spiel verlor etwas an Dynamik. Flüchtigkeitsfehler schlichen sich ins Spiel ein und so lockte man die Frankfurter Heimmannschaft zurück ins Spiel. Ein misslungener Einwurf ging dem Anschlusstreffer voraus. 4:5!
Frankfurt hatte plötzlich das Heft des Handelns in die Hand genommen und konnte sich klare Torchance erarbeiten. So wie in der 82. Spielminute, als die Germania nach Eckball zum Glück nur den Pfosten traf. Frankfurt roch am Ausgleich, der zu diesem Zeitpunkt auch nicht unverdient gewesen wäre.
Die Abwehr aus Kelsterbach rührte Beton an, doch vergebens.
Nur eine Minute nach dem Pfostentreffer gab es den nächsten Torschuss für die Germania. Dennis Gischkat war hellwach, aber ließ den Ball direkt im Fünfmeterraum vor sich abklatschen und Frankfurt war da zum Nachschuss.
Aufgebaut wie die Frankfurter Skyline machte sich Gischkat im Tor der Viktoria (im Sitzen) groß und hielt den Nachschuss sensationell!
Puh, durchatmen Viktoria! Das war knapp!
Schlusspunkt dieser Partie war ein langer Ball, der die beiden Stürmer auf die Reise schickte. Frankfurts Abwehr hob die Hände und spielte auf Abseits.
Doch der Schiri ließ zu Recht laufen, Ümit Calik konnte vorm Frankfurter Torwart querlegen und Ronny Schuster machte den Deckel drauf.
4:6 hieß es am Ende.
Ein tolles und torreiches Spiel gegen unsere Freunde von Germania Frankfurt mit positivem Ausgang für Kelsterbach. Beim anschließenden Zusammensitzen im Vereinsheim bei gegrilltem Lamm und kühlem Hopfenblütentee war die Stimmung ausgelassen und das Ergebnis zweitrangig.