Spvgg. Hochheim – Viktoria Kelsterbach 3:2 (2:2)
Nach zuletzt zwei Siegen nacheinander verlor die Viktoria das wichtige Spiel in Hochheim mit 3:2 und verfiel dabei besonders im zweiten Durchgang in alte Muster. Strahlte die Mannschaft in den Vorwochen ein starkes Defensivkollektiv aus, machte sie dieses Mal zu viele Fehler und musste zudem in der Schlussphase noch zwei personelle Verluste hinnehmen.
Konnte Trainer Patrick Schmidt zuletzt zwei Mal in Folge die gleiche Startelf aufbieten, musste er in Hochheim doppelt umbauen. So fehlten in Conradi (krank) und Elias Brämer (verhindert) zwei wichtige Spieler der letzten Spiele. Besonders ohne Stabilisator Brämer fehlte der Viktoria die Sicherheit und Ausstrahlung der Vorwochen. Dennoch merkte man den Gästen ein gewisses Selbstvertrauen an, so dass sie nach zweifachem Rückstand jeweils zurückkam. So brach Shun Nishida auf der rechten Defensivseite der Viktoria durch und brachte Hochheim in Führung (15.). Doch die Untermainer glichen elf Minuten später aus. Döringer marschierte entschlossen durchs Mittelfeld. Langelotz schickte Sturmpartner Klein und dessen Querpass vollendete Noah Brämer zum 1:1. In einer ausgeglichenen Partie hatte die Viktoria eine gute Chance auf die Führung und kassierte im Gegenzug den erneuten Rückstand. Wieder brach Hochheim über ihre linke Angriffsseite durch und der auffälligste Akteur der Heimelf Maxim Akulov versenkte freistehend aus dem Rückraum (35.). Doch noch vor der Pause hatte die Viktoria die passende Antwort. Nach Außenristflanke von Klein köpfte Rüdinger aus kurzer Distanz an die Latte. Jetzt machte sich der wiederentdeckte Torinstinkt von Noah Brämer bemerkbar. Denn dieser nahm den Ball steigend und nagelte das Ding unter die Latte zum 2:2 (44.).
Nach der Pause konnte die Viktoria den Schwung des Ausgleichs nicht mitnehmen. Auch von Hochheim kam offensiv nichts mehr. Das Spiel lebte von der Spannung und von vielen Foulspielen der Heimelf gegen den auffälligsten Viktorianer Moritz Kleiner. Dieser wurde dutzende Male gefoult, ohne das der indiskutable Schiedsrichter die Hochheimer Spieler für ihr teilweise überhartes Einsteigen gegen den Kelsterbacher Mittelfeldmotor sanktionierte. Direkt vor dem mitgereisten Gästeanhang wurde er übel über „die Bande getreten“ – Karten für die Hochheimer blieben aus. Dies ging so lange bis sie Kleiner „endlich“ verletzten. Bei einem klaren Stoßen an der Seitenauslinie, was direkt vor dem Assistenten geschah, nicht mal als Foul gewertet wurde, fiel Kleiner unglücklich auf die Schulter und droht nun länger auszufallen. Durch das fehlende frühzeitige Sanktionieren trägt das Schiedsrichterteam hieran eine Mitschuld.
Die einzige sportliche und letztlich spielentscheidende Szene war ein Gastgeschenk. So spielte der zuletzt so starke Lukas Wirth im Aufbau direkt in die Füße des Gegners und Maximilian Walther schoss Hochheim zum glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg. In den letzten Minuten war die Viktoria logischerweise alles nach vorne. Doch auch mit dem großgewachsenen A-Jugendlichen Djakovic, der sein Debüt für die Erste gab, vorne drinnen, wollte das Tor nicht mehr fallen. Vielmehr verlor die Viktoria in den Schlussminuten auch noch Marcel Klein mit einer Roten Karte. Der fleißige Stürmer verlor den Ball kurz hinter der Mittellinie und zog seinen Gegenspieler zu Boden, ein unstrittiges Foulspiel. Doch auch hier lag der Schiedsrichter mit seiner Entscheidung einer Notbremse klar daneben, weil mindestens ein Viktorianer noch in die Situation hätte eingreifen können. Damit wird Klein vorerst gesperrt fehlen.
Vorschau: Hatte die Viktoria in der Vorsaison das Glück in den Duellen mit Hochheim etwas auf ihrer Seite, waren es dieses Mal die Gastgeber, die das glücklichere Ende auf ihrer Seite hatten und eine Dursttrecke von 13 sieglosen Spielen beendeten. Für die Viktoria schmerzt die Niederlage natürlich auch, aber insbesondere der Verlust von Klein und Kleiner noch mehr. Jetzt gilt es für das Schmidt-Team sich diese Woche wieder aufzurichten und am Sonntag um 15:30 auf dem Rasen im heimischen Sportpark gegen Germania Weilbach wieder eine bessere Leistung zu zeigen als in der zweiten Halbzeit in Hochheim.
Aufstellung: Groß – Bosehmad, Döringer, Lu. Wirth – Pack, Kleiner (86. Chuaydee), Rüdinger (88. Djakovic), Azzouzi – Klein, Langelotz (46. Caprak), Brämer